Neu zugezogen im Fach N 53 😊Den Anfang machen meine Ratgeber „Schreib einfach“ und „Wenn du Schmerzen hast, gehe langsam“
Im Stader FACHmarkt sind ab sofort meine Bücher erhältlich. Damit bin ich neben der Contor Buchhandlung, in der immer mal Titel von mir angeboten werden, nun im zweiten stationären Geschäft vertreten. Natürlich kann man meine Bücher jederzeit online oder in Buchhandlungen bestellen. Trotzdem freue ich mich, an meinem Wohn- und Schreibort im stationären Handel vertreten zu sein – nicht zuletzt, weil ich selbst gern Bücher und Sachen „in echt“ anschaue.
Sachen kommen in diesem Fall dazu, weil ich die Buchboxen jetzt als Buchtüten anbiete: Den Anfang im Fach machen die beiden Ratgeber. Zum von mir signierten Buch „Wenn du Schmerzem hast, gehe langsam“ gibt es ein Lesezeichen, zwei Poesie-Postkarten, eine Teeprobe nebst Schokotaler (beides von Tee in Stade) und einen Igelball für euer Training im Schmerzmanagement.
Das ebenfalls von mir signierte Buch „Schreib einfach!“ mit Impulsen zum kreativen und autobiografischen Schreiben und für Gedichte kommt auch mit einem Lesezeichen, zwei Postkarten, einer Teeprobe nebst Schokotaler und einem Notizheft, damit ihr sofort loslegen könnt mit dem Schreiben.
Beide Bücher nebst Beigaben werden in einer Weihnachtstüte verkauft. 🧑🎄
Ab Januar 26 wird der Inhalt meines Fachs monatlich wechseln – lasst euch überraschen. 😊 Vor Weihnachten kommt noch „Engelschatten“ als Geschenkversion mit Beigaben.
Im Stader FACHmarkt gibt es viel Schönes, das mit Liebe und Können künstlerisch oder in kleinen Manufakturen angefertigt wird. Feines zu trinken und zu essen, Handgearbeitetes aus Holz, Stoff und Papier, es ist ein ansprechender Laden mit sehr freundlichen Mitarbeiterinnen.
Vor wenigen Tagen wurde ich gefragt, warum ich schreibe. Warum ich schreibe?! Man hat mich schon sehr oft in den letzten dreißig Jahren gefragt, WAS ich schreibe – aber WARUM, das hat mich noch niemand gefragt. Anlass für mich, dieser Frage nach- und in meinem Leben zurückzugehen. Ich habe, gefühlt, schon immer geschrieben. Als erstes entstand in meiner Kindheit eine kleine Geschichte über einen geheimen Garten. So habe ich es jedenfalls in Erinnerung. Noch früher dichtete ich mit meinem Großvater auf unseren Spaziergängen Verse, meine Familie gab mir immer Bücher. Damit kompensierte ich sicherlich auch, dass ich nicht gut laufen konnte und nicht schnell war. Mit den Beinen bin ich bis heute nicht schnell, mit dem Kopf dafür umso mehr.
Warum schreibe ich?
Weil ich nicht nicht schreiben kann. Was in mir entsteht, will aufs Papier. Tagebuch schreiben gehört zu meinen täglichen Ritualen. Gedichte formen sich in mir. Für Geschichten werde ich durch den Alltag inspiriert. Neue Bücher und Themen regen mich zu meiner journalistischen Arbeit an. Was noch zu meinem Schreiben und Leben gehört, findest du auf meiner neu gefassten biografischen Seite nebst Bildergalerie: https://schoenfeld.blog/ueber-mich/
… für den Kurzgeschichtenpreis der Hamburger Autorenvereinigung nominiert war, bekam ich den zweiten Platz! Dieses Jahr heißt das Motto „Als ich zum ersten Mal…“ und ich bin zum zweiten Mal nominiert, was mich natürlich riesig freut. Demnach müsste ich also, um die Gleichung perfekt zu machen, nun den … Preis bekommen?!
In einer Lesung werden wir sechs Finalisten unsere Kurzgeschichten präsentieren. Dann entscheidet das Publikum in einer geheimen Abstimmung, wer aufs Treppchen kommt.
Seid Ihr dabei?
Donnerstag, 24. August 2023, 19:30 Uhr Alfred-Schnittke-Akademie, Max-Brauer-Allee 24, 22765 Hamburg (nahe dem Altonaer Bahnhof)
Aus dem Einladungstext:
Wir vergeben live den vierten Kurzgeschichtenpreis der Hamburger Autorenvereinigung! Seien Sie gespannt auf sechs 10-minütige Lesungen – und stimmen Sie vor Ort mit ab über die drei Siegertexte. In die Endrunde sind gekommen (in der Lesereihenfolge aufgelistet): Maren Schönfeld Uwe Friesel Sibylle Hoffmann Reimer Eilers Rainer Lewandowski László Kova
Musikalische Umrahmung: Marina Savova
Eintritt: 9 €; ermäßigt 6 €, Mitglieder frei Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien.
Hier stelle ich die Einladung zum Download bereit:
Gedenken an meinen Freund und Kollegen Winfried Korf (1941-2021)
Karin Grubert und Winfried Korf 2013 bei der Internationalen Gartenschau Wilhelmsburg. Foto: Johanna Renate Wöhlke
Als ich, frisch gebackene Sekretärin der Hamburger Autorenvereinigung, mit dem Korrekturlesen der Beiträge für die Anthologie „Spuk in Hamburg“ (Verlag Expeditionen, Hamburg 2014) befasst war, beeindruckten mich zwei Gedichte eines Lyrikers besonders, den ich bislang nur vom Sehen kannte. Dieser Lyriker arbeitete sehr traditionell, mit einem packend bildhaften und eloquenten Wortschatz, geschliffenem Metrum und gestochenem Versmaß. Wer war dieser Mensch, der einer offiziellen Version der Gattung Lyrik „linksbündiger Flattersatz“ mit althergebrachter Wortgewaltigkeit trotzte?
Bei unserer Lesung zur Vorstellung der Anthologie ließ ich mir auch ihm ein Autogramm auf seine Autorenseite schreiben. Seine Widmung lautete: „In Erinnerung an die glanzvolle Vorstellung unserer Anthologie“. Seine Schrift war genauso wie seine Gedichte: Barock und verschlungen.
Einige Jahre später war unser Kontakt zu einer Freundschaft gediehen, die auch das gemeinsame Arbeiten an unseren Gedichten – für eine ganze Zeit auch zu dritt mit einer weiteren HAV-Kollegin – einschloss. Wir diskutierten, manchmal hart, über Formulierungen und den Sinn von Interpunktion in Gedichten. Man konnte sich an ihm die Zähne ausbeißen! Aber gerade das machte es so spannend, denn sein Humor verließ ihn dabei nie. Unsere völlig unterschiedliche Art zu schreiben war kein Hindernis, sondern gerade eine Bereicherung. Dabei hatte Winfried die Angewohnheit, zu „schweren Fällen“ nicht nur Bearbeitungsvorschläge zu unterbreiten, sondern ein eigenes Parallelgedicht zu schreiben. Eine einzigartige Erfahrung, die eine völlig neue Perspektive auf den eigenen Text eröffnete.
Diese Parallelgedichte sind nun, gut anderthalb Jahre nach seinem Tod, neben seinen wunderbar gestalteten handschriftlichen Briefen und seinen Gedichten, ein großer Schatz für mich.
Winfried Korf war Maler, Zeichner, Lyriker. Er war auch Historiker, Dozent in der Erwachsenenbildung und Dramaturg, er spielte Klavier, er war ein Tausendsassa. Und er war ein Mensch, der niemals stillzustehen schien. Wenn er nicht schrieb, zeichnete er. Wenn er nicht malte, fotografierte er. Er war ein Getriebener, manchmal kam er mir vor wie jemand, dessen Kerzen an beiden Enden brannte. In seiner letzten Lebensphase sagte er mehrmals, er könne noch nicht sterben, er habe noch zu viel vor. Und bis zu seinem letzten Tag am 14.12.2021 schrieb und malte er, unermüdlich. Die Überschrift dieses Textes, ein Zitat aus seinem Gedicht „Ewige Wanderung“ (Buchtitel s. u.) erscheint mir wie eine Beschreibung seines Wesens. Das Drängen, das ihn antrieb, blieb bis zum letzten Moment. Er hinterließ Mengen an Werken in Wort und Bild, ein Gesamtkunstwerk, das seine Frau Karin Grubert nun unermüdlich ordnet, sortiert und erfasst. Berührend dabei ist, dass er selbst vieles zusammengestellt hatte, das Ordnen seiner künstlerischen Dinge könnte man als Vermächtnis auffassen.
Uns verband die Lyrik, die Literatur, ein wenig auch die Malerei. Natürlich flossen in unsere Gespräche seine umfangreichen Kenntnisse aus den anderen Bereichen seines Wissens ein, aber nie schulmeisterlich, sondern immer dezent, zurückhaltend und bereichernd. Sein Sinn für das Schöne, der Hang, jede Box für Notizzettel, jede Schachtel, jede Mappe mit künstlerischen Elementen zu veredeln, umgab ihn wie ein Raum, in dem er lebte. Alles, was er anfasste, machte er zu Kunst.
Unsere Gespräche über unsere Gedichte, aber auch über andere Literatur, über das Leben, Gott und die Welt, den Garten, die Liebe – diese Gespräche fehlen mir unendlich. Dankbar bin ich dafür, dass wir uns begegnet sind. Dankbar auch für seine Gedichte, mit denen er seine Handschrift hinterlassen hat. Spät entdeckte er, der Reimdichter, das ungereimte und minimalistische Haiku; eine Form, der er exzessiv frönte und sie auch mit seinen Fotografien zusammenbrachte. Vielleicht hätte er heute, bei einer Feier anlässlich seines 82. Geburtstag, in fröhlicher Runde welche zitiert. Ganz bestimmt ist dieser Tag ein Anlass, in seinen Gedichtbänden zu lesen. Dies ist eins meiner Lieblingsgedichte:
Auf dem Stege Betrachtungen im Böhmerwald
Immer anders, immer gleich: Geweb’ der Wellen, Die hurtig über Wehr und Felsen schnellen, Im Lichte springen, gleich gejagten Rudeln im dunklen Grunde unter Wurzeln strudeln.
Immer gleich und immer anders: Streit der Steine. Jeglicher am andern und für sich alleine Werden sie flussab geschoben und im Schieben Aneinander zu Geröll und Sand zerrieben Und als Stoff zum späteren Gebären Neuer Bergeswelt begraben in den Meeren. –
„Du steigst nicht zweimal in denselben Fluss“: Er ist es und er ist es nicht. Du bist es und du bist es nicht. Wir alle ändern Leben, Lauf, Gesicht – Ein jeglicher nach seinem Muss.
Und doch ist’s nur die eine Sphäre, Darin Zerstörer durch die Zeiten kreisen, Sich steigern, gipfeln, mindern und zerreißen, Sich verflammend ineinander schweißen Zu Gestalten, schmelzend in der Leere,
Daraus der Geist sich seine Körper schafft: Die Dinge als Verdichtungen der Kraft. Von dem Stege zwischen Hier und Dort, Von seines Bogens aufgewölbtem Ort, Der, keines Ufers Eigen, beide bindet Und überschreitet und kein Ziel je findet,
Schau‘ ich hinunter auf das Schnellen, Auf das Geweb‘ der Steine und der Wellen: Strömen, strömen, strömen – Takt der Zeit, Verschränkt in den Kristall der Ewigkeit.
Winfried Korf (1941-2021): Wanderung im Abend, BoD, Norderstedt 2016
Die erste öffentliche Buchvorstellung auf der Offenen Lesebühne in Hamburg West war ein großer Erfolg. Es gab viel positives Feedback und ich habe einige Bücher verkauft.
Die Facebook-Seite hat die 5000er-Marke geknackt und ich bin sehr angenehm überrascht über die vielen Reaktionen. Das Buch gebe Einblick in den Alltag mit chronischen Schmerzen und wecke Verständnis, wurde mir gesagt. Auch, dass man sich als Erkrankte nicht schuldig fühlen muss, ist für einige Leserinnen eine gute Information gewesen.
Meine Anregung, pro Tag drei gute Dinge zu notieren, ist von einigen Leserinnen aufgenommen worden.
Am 12. Juli gibt es die nächste Buchvorstellung, die Daten werde ich rechtzeitig hier einstellen.