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„Bleiben ist nirgends“: Rilke zum 150. Geburtstag

Viele von euch kennen den Klarinettisten Harald Maihold von meiner Lesung nach dem Kurzgeschichtenpreis der Hamburger Autorenvereinigung, die im Teehaus in den Wallanlagen stattfand. Harald hatte eine Suite komponiert, in denen er Noten nach Buchstaben meines Namens verwendete und sich pro Satz auf eins meiner Bücher konzentrierte. Uns beiden hat diese Veranstaltung große Freude bereitet.

Während ich in ganz anderen Themen steckte und mein schriftstellerisches Leben 2025 nahezu auf Eis lag, hat Harald zusammen mit seiner Frau Rahel ein wunderbares Format entwickelt, das wir euch nun präsentieren dürfen. Mein Leib- und Herzdichter Rilke, dessen Werk eine große Inspiration für mich ist, steht dabei im Mittelpunkt.

Nun kehren Harald und ich zusammen mit Rahel Rabea Holtz-Maihold sowie der Fagottistin Amy Isard ins Teehaus zurück und freuen uns auf euch, um mit einer magischen Performance aus Lyrik und Musik, gepaart mit Einblicken in Schriftstellerleben und in meine Lyrikkonzeptionen, Rilkes Geburtstag zu feiern.

„Bleiben ist nirgends“: Rainer Maria Rilke zum 150. Geburtstag
Lyrik von Rainer Maria Rilke und Maren Schönfeld
Klassische Musik für Klarinette und Fagott von Beethoven, Mozart u.a.

Teehaus in den Wallanlagen
Planten un Blomen (neben der Eisbahn)
Zeit: Dienstag, 2. Dezember 2025, 19 Uhr

Vortrag/Lesung:   Rahel Rabea Holtz-Maihold und Maren Schönfeld
Musik:  Harald Maihold (Klarinette | Bassetthorn ) und  Amy Isard (Fagott)

Am 4. Dezember 1875, vor 150 Jahren, wurde der Dichter Rainer Maria Rilke geboren, dessen Gedichte nach der Weimarer Klassik und Hölderlin als letzter Höhepunkt der deutschsprachigen Lyrik gelten. Aber auch seine Briefe und seine Übersetzungen französischer Dichter haben ihn als Schriftsteller bekannt gemacht. Mit einer Auswahl seiner Werke werden wir an diesen bedeutenden Lyriker erinnern. Auf der Suche nach der Aktualität des Dichters werden den Texten von Rilke inspirierte Gedichte aus unserer Zeit gegenüber-gestellt, die aus der Feder der Lyrikerin Maren Schönfeld stammen, die u.a. 2017 mit dem Lyrikpreis der Hamburger Autorenvereinigung ausgezeichnet wurde.

Veranstalter: AWO Landesverband Hamburg, in Kooperation mit der Hamburger Autorenvereinigung
Eintritt: 6 Euro, auch für HAV-Mitglieder
Kartenvorbestellung per E-Mail an sabine.witt@awo-hamburg.de

Nachlese: Contor und Teehaus

Zwei Lesungen binnen zwölf Tagen, knapp 40 Gäste bei der einen, 26 bei der anderen – was für ein wunderbarer Auftakt eines literarischen Jahres, den bedrückenden und seltsamen Zeiten zum Trotz.

Sulamith Sommerfeld, Maren Schönfeld, Thomas Dunse; Foto: Laura Dunse

Sulamith Sommerfeld, Thomas Dunse und ich lasen in der Stader Buchhandlung Contor aus vorhandenen Büchern und aus unveröffentlichten Texten. Selten habe ich es erlebt, dass ein Publikum so still und versunken lauschte wie an diesem Februarabend. Die Dreiviertelstunde unseres abwechselnden Vorlesens war für uns und offenbar auch für die Gäste wie eine Lyrik-Meditation. Im anschließenden Werkstattgespräch tauschen wir Vortragenden uns miteinander und mit den Gästen aus. Für mich ist es immer wieder spannend, was Menschen in den Gedichten finden, wo sie sich darin verorten können und wie sie berührt werden. Nicht selten kommen für mich Deutungsebenen meiner eigenen Gedichte hinzu, wenn ich Gedanken anderer zu meinen lyrischen Texten höre.