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„Als ich zum ersten Mal…“

… für den Kurzgeschichtenpreis der Hamburger Autorenvereinigung nominiert war, bekam ich den zweiten Platz! Dieses Jahr heißt das Motto „Als ich zum ersten Mal…“ und ich bin zum zweiten Mal nominiert, was mich natürlich riesig freut. Demnach müsste ich also, um die Gleichung perfekt zu machen, nun den … Preis bekommen?!


In einer Lesung werden wir sechs Finalisten unsere Kurzgeschichten präsentieren. Dann entscheidet das Publikum in einer geheimen Abstimmung, wer aufs Treppchen kommt.

Seid Ihr dabei?

Donnerstag, 24. August 2023, 19:30 Uhr
Alfred-Schnittke-Akademie, Max-Brauer-Allee 24, 22765 Hamburg (nahe dem Altonaer Bahnhof)

Aus dem Einladungstext:

Wir vergeben live den vierten Kurzgeschichtenpreis der Hamburger Autorenvereinigung!
Seien Sie gespannt auf sechs 10-minütige Lesungen – und stimmen Sie vor Ort mit ab über die drei Siegertexte. In die Endrunde sind gekommen (in der Lesereihenfolge aufgelistet):
Maren Schönfeld
Uwe Friesel
Sibylle Hoffmann
Reimer Eilers
Rainer Lewandowski
László Kova

Musikalische Umrahmung: Marina Savova

Eintritt: 9 €; ermäßigt 6 €, Mitglieder frei
Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien.

Hier stelle ich die Einladung zum Download bereit:

Ich hab die Motte gekriegt!

Allein auf der altonale-Lesebühne lesen zu dürfen, war schon eine große Ehre. Mit zehn hochkarätigen Kolleginnen und Kollegen ging es in den Wettbewerb. Verschiedener hätten die Beiträge kaum sein können, von lustigem Gedicht bis ernster Geschichte, Prosaminiatur bis Slampoetry, eindringlichem Vortrag und „Jaaazz!“ mit dem Publikum glänzte der Abend mit reichlich Abwechslung. Ich war sehr froh, nicht in der Jury zu sein!

Und dann die Überraschung in Form der Goldenen Lesemotte 2023 für meine Kurzgeschichte „Das Wunschkind“! Ich bin sehr glücklich. Was für ein wunderbares Wiedersehen bei der altonale-Lesebühne nach einer sehr langen Pause, in der ich bei „altona macht auf“ aktiv war.

Herzliche Glückwünsche an Nikola Anne Mehlhorn (Silberne Lesemotte) und Marv Mellow (Bronzene Lesemotte). Und ganz herzlichen Dank an die Textfabrique51 und das Kulturzentrum DIE MOTTE für die Organisation.

Fotos: Ralf Plenz (1/3); Sabine Ehresmann (2,4)

Es ist noch da

Ein Text von mir für die Reihe @introspektivminiaturen der http://www.prosa_ist_innen.de

Sie hatte alles zurückgelassen: die Möbel, die Wohnung, die Wege, die Stadt. Die Menschen, die ihr Leben ausgemacht hatten. Ein neuer Ort, neue Menschen. Alles neu. Und dann saß sie in ihrer Küche, still, am Fenster. Und plötzlich merkte sie, dass es mitgekommen war, sich augenscheinlich unbemerkt an ihre Fersen geheftet hatte. Der Duft frisch renovierter Zimmer konnte nicht darüber hinwegtäuschen: Es stand im Raum, übermächtig. Sie spürte, wie die Verzweiflung langsam in ihr hochkroch, von den kalten Füßen bis zum Hals. Wie sie ihr die Luft fast abdrückte. Sie zwang sich, tief zu atmen, aus dem Fenster zu sehen, ins Grüne. Ihren Tee zu trinken, kleine Schlucke, einen, zwei, drei. Die Verzweiflung mit Tee runterzuspülen. Es wartet auf sie. Gewiss.

Ausgelistet

Als ich 2020 meine erste Multimedia-Onlinelesung für mein Buch „Töne, metallen, trägt der Fluss – eine lyrische Elbreise“ plante und nachschauen wollte, wie der Verkaufsrang auf Amazon war, staunte ich nicht schlecht: Das Buch war plötzlich nur noch gebraucht erhältlich, dabei war es gerade mal zwei Jahre alt. Für einen Gedichtband sind zwei Jahre nichts, denn immerhin sind in meinen Gedichtbänden meist Texte aus zehn Jahren versammelt. Böses ahnend, schaute ich auch nach dem Titel „Die Peripherie des Lichts“ aus dem Jahr 2014. Der war ebenfalls nicht mehr neu zu bekommen. Der Wiesenburg-Verlag teilte mir mit, dass die Titel ausgelistet worden waren. Das war ein Moment, in dem ich bereut habe, die Titel nicht als Selfpublishing veröffentlicht zu haben, denn kurioserweise wurden meine beiden Selfpublishingtitel (2005 und 2011) nicht ausgelistet.

Ich habe daraufhin die kleinen Restbestände günstig vom Wiesenburg Verlag gekauft, damit ich sie noch weiterhin anbieten kann.

Ein Gedicht, das mir sehr am Herzen liegt und das mich auch immer wieder beschäftigt, kam mir gestern in den Sinn. Es passt in die triste Jahreszeit, in das Verharren der Natur, bevor das Leben wieder erwacht.

Blutbuche im Heinepark

Leibhaftig

Stehst du noch
Borke an Haut
kannst umfassen was
sich rau an dich schmiegt doch
dieser Gefährte wird auch dich
überdauern schrittweise
münden Tage ins Poröswerden
durchlässig zuletzt

(aus „Die Peripherie des Lichts“, Wiesenburg Verlag, Schweinfurt 2014)