Maren Schönfeld

Da ich in Hamburg geboren bin, bin ich kein Quiddje, aber irgendwie doch, denn schon im zarten Alter von knapp drei Jahren zog ich in die wunderschöne Stadt Stade in Niedersachsen. So habe ich Hamburg gar nicht erlebt, sondern kam erst dort so richtig an, als ich mit 29 Jahren nach Ottensen zog, um die Schriftstellerei aufzubauen. Denn im Notariat, wo ich bereits 10 Jahre verbracht hatte, wollte ich nicht ewig bleiben, auch wenn es mir großen Spaß gebracht hat. Mein Herz schlug für das Schreiben, ich hatte trotzdem etwas Ordentliches gelernt und entschied mich dann, auf dessen Basis zu jobben und tiefer in die Welt des Schreibens einzutauchen.

Vom juristischen Text zum literarischen Text

Schon immer schrieb ich Gedichte und bald auch kurze Geschichten. Die Gedichte kommen zu mir, ich kann sie nicht planen, sie sind einfach da und wollen aufs Papier. Geschichten kommen in Form von Ideen und wollen ausgearbeitet werden, so ist es auch mit den Artikeln zu Themen, die mich interessieren.

In drei Fernstudiengängen [Belletristisches Schreiben (1998-2001), Lyrisches Schreiben (2008-2010) und Journalismus (2013-2015)] fand ich Wissen und Orientierung. Ich probierte mich aus, wurde von Coaches begleitet und absolvierte Fortbildungen bei Walter Kempowski (1999, 2000) und diverse bei Dr. Hans Georg Bulla und Peter Gosse.

Vom Schreiben zum Coaching

Neben dem Schreiben folgte ich meinem Wunsch, das Schreiben auch zu unterrichten, und ließ mich über die Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung zur Kursleiterin in der Erwachsenenbildung ausbilden. Anfang der 2000er Jahre startete ich mit den ersten Workshops. Aus dem ersten Format des kreativen Schreibens entstanden die nächsten: Geschichten schreiben, Romankonzept, autobiografisches Schreiben, Lyrik schreiben, Im Dialog mit Dichtern und Lektoratswerkstatt (eigene Texte verbessern).

Aus den Workshops entstand das Einzelcoaching mit Projektberatung für Menschen, die mit meiner Unterstützung Bücher konzipieren und schreiben möchten.

Schreiben ist eine einsame Angelegenheit. Darum freue ich mich, wenn ich mich mit Schreibenden austauschen kann. Es ist auch eine große und besondere Freude, wenn ich Menschen helfen kann, das Schreiben für sich zu entdecken.

Mittlerweile lebe ich in Hamburg und Stade, denn in Stade habe ich Ruhe zum Schreiben und kann den freien, weiten Blick über die Landschaft, den Himmel und die Elbe genießen.

Meine Themen in Literatur und Journalismus

Verse sind, wie Rainer Maria Rilke sagte, keine Gefühle, sondern Erfahrungen. Worüber könnte ich besser schreiben als über das, was ich am eigenen Leib erfahren habe? Darum handeln meine Gedichte von den Orten, an denen ich lebe, von dem Alltag, in dem ich lebe und meinen Erlebnissen. Ein Thema ist mein Leben mit chronischen Schmerzen, denn ich möchte trotz dieser Einschränkung positiv bleiben. Schmerzen wirken sich in jeden Lebensbereich hinein aus und sind eine Herausforderung, die einen ganz schön erschöpfen kann. Ich möchte meine Erlebnisse in lyrische Wortbilder fassen, mit denen ich anderen Menschen Mut machen und Trost spenden kann. Mich inspiriert auch die Natur und mich inspirieren Gedichtformen, die ich ausprobiere und an denen ich wachsen kann. Meine Bücher sind thematisch geprägt.

Eine besondere Stellung haben die Engel-Gedichte, zu denen mich mein Glaube, die Duineser Elegien von Rainer Maria Rilke und die „Gefundenen Engel“ von Marlis Dammann inspiriert haben. Ich möchte ausleuchten, wie wir mit den Engeln umgehen und wie die Engel womöglich an uns verzweifeln, wenn wir sie zwar anrufen, aber uns nicht um sie kümmern.

Vom Gedicht zum journalistischen Text

Der Weg von der Poesie zum Journalismus ist gar nicht so weit, wie man vielleicht glauben könnte: Beides verlangt Präzision und Kürze. In meinem journalistischen Schreiben sind noch Reste meiner Notariatszeit vorhanden, denn Sachtexte zu schreiben, hat mir immer Freude gemacht. 2013 kam ich auf Einladung einer lieben Kollegin in den Berufsverband „Die Auswärtige Presse“, dessen Leitung ich 2018 übernahm. Dort bin ich Redakteurin des gleichnamigen Online-Magazins Die Auswärtige Presse.

Nach 26 Jahren in Hamburg bin ich nun nach Stade zurückgekehrt. Stade ist mein Ruhepol, mein Entspannungsort, mein kreativer Raum zum Schreiben. Dennoch bleibe ich Hamburg erhalten, meiner Familie, meinen Freundinnen und Freunden und meinen Kolleginnen und Kollegen, den Veranstaltungsorten und nicht zuletzt meiner Kirchengemeinde.

Über diese Preise und Förderungen durfte ich mich freuen (Auswahl):

Aufenthaltsstipendium in der Künstlerwohnung über der Waldmühle in Soltau, 2002
Preis für eine lyrisch-grafische Arbeit, Acheron-Verlag, 2006
Lyrikpreis der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte, 2008
Aufenthaltsstipendium im Haus Kreienhoop, Kempowski-Stiftung, Nartum, 2012
2. Platz des Kurzgeschichtenwettbewerbs der Hamburger Autorenvereinigung, 2016
Qualifizierung für die Endrunde des „Lyrikstier 2017“, Weßling, 2017
Lyrikpreis 2017 der Hamburger Autorenvereinigung
Lyrikpreis der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte 2017
Lyrikpreis der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte 2021
Kurzgeschichtenpreis 2023 der Hamburger Autorenvereinigung

Neben dem Journalisten-Verband Die Auswärtige Presse e.V. bin ich Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung, des Verbands deutscher Schriftsteller*innen Hamburg, der Deutschen Haiku-Gesellschaft, des Deutsch-Japanischen Forums Elbe und des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland.